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Unterrichtsgang zur Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf
„Education is the most powerful weapon which you can use to change the world“ (Nelson Mandela)
Für die Schülerinnen und Schüler der AG „SMG ohne Diskriminierung“ unter der Leitung von Herrn Siedow, den Geschichte Grundkurs von Herrn Schild und den Pädagogik Grundkurs von Frau Hansen, beide aus der Q2, fing das neue Jahr am Städtischen Meerbusch Gymnasium interessant an. Gemeinsam nahmen sie am 08. Januar 2025 an einem Workshop zum Thema „Düsseldorfer Jugend im Nationalsozialismus“ in der Mahn- und Gedenkstätte in Düsseldorf auf der Mühlenstraße teil.
Der Workshop reihte sich als Unterrichtsgang nahtlos in die im Unterricht besprochene Zeit des und Erziehung im Nationalsozialismus, welche in der Q2 sowohl im Fach Geschichte als auch im Fach Pädagogik behandelt werden. Für die Schülerinnen der AG „SMG ohne Diskriminierung“ stellte der Workshop eine Erweiterung ihres Fachwissens über Diskriminierung und Rassismus, gegen die sich ihre Arbeit an unserer Schule richtet, dar.
Workshop Beginn mit Kurzführung
Der Vormittag begann für die Schülerinnen und Schüler informativ in den Ausstellungsräumen der Dauerausstellung der Mahn- und Gedenkstätte „Düsseldorfer Kinder und Jugendliche im Nationalsozialismus“. Hier erfuhren sie Details aus dem Leben von Kindern und Jugendlichen aus den 1930er Jahren, die sehr unterschiedlich sein konnten, denn für viele änderte sich nach 1933, nachdem die Nazis an die Macht kamen, kaum etwas – für andere ging es plötzlich ums Überleben.
Anschaulich bereitet die Mahn- und Gedenkstätte in ihrer Dauerausstellung unterschiedliche Biografien von Kindern und Jugendlichen auf, damit Jugendliche der heutigen Zeit verstehen können, wie es den jungen Düsseldorfern damals erging.
Weiterarbeit in Kleingruppen
Weiter ging der Workshop in Kleingruppen, in denen jeweils eine Biografie rekonstruiert wurde. Als Hilfestellung erhielten die Lernenden kleine Utensilien und Gegenstände in einer sogenannten „MemoryBox“. Die darin enthaltenen Gegenstände, geben Aufschluss über jede einzelne Lebensgeschichte und sollen den Schülerinnen und Schülern helfen über die eigenen Eindrücke und Erfahrungen zu sprechen.
Gemeinsame Präsentation
Nachdem die Gruppe in den Tagungsraum der Mahn- und Gedenkstätte wechselte, begannen die Schülergruppen mit ihren Kurzvorträgen zur Vorstellung des jeweiligen Kindes, über das sie mittels der „MemoryBox“ Informationen erhalten haben. Die Gegenstände ordneten sie danach einem Zeitstrahl zu, um den Lebensverlauf der Einzelnen auch visuell darzustellen. So fiel es den Schülerinnen und Schülern leichter sich in die vorgestellten Personen und ihre unterschiedlichen Lebenserfahrungen und -verläufe hineinzuversetzen und ihren Lebensverlauf besser darstellen zu können. Gemeinsam erfuhr die Gruppe z.B. von dem jüdischen Mädchen Ruth, deren Welt mit der Machtergreifung 1933 zerbrach, als ihre Freundinnen sie in der Schule bespuckten und danach missachteten. Ihr Leben war von da an durch menschenverachtende Diskriminierung und Flucht gekennzeichnet. Ein anderer vorgestellter Jugendlicher war Paul, über den die Gruppe erfuhr, dass er nach der Zeit in der HJ Soldat wurde und zum Sicherheitspersonal eines Tagungshotels gehörte, in dem auch Hitler regelmäßig abstieg. Die Schüler und Schülerinnen erkannten in ihm einen Begünstigten des Systems, der nach der Machtergreifung Hitlers von dessen faschistischem Staat profitierte. Damit gewährte der Workshop auch den Blick auf die „Täter“.
Wehret den Anfängen
Zum Abschluss des Workshops thematisierte Anna Schlieck, die Bildungsleitung der Gedenkstätte, die den Workshop begleitete, die heutige politische Situation, in der vor allem in den sozialen Medien menschenverachtende und verfassungsfeindliche Inhalte immer mehr Normalisierung und Relevanz erfahren. Gemeinsam stellte die Gruppe fest, dass sich die schrecklichen Geschehnisse der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft nicht wiederholen dürfen. #Niewiederistjetzt
Am nächsten Tag, zurück in der Schule im Unterricht, waren sich alle Schülerinnen und Schüler einig, dass der Workshop eine sehr gute und interessante Erfahrung war, den nachfolgende Gruppen dringend wiederholen sollten.
Einen Besuch in der Dauerausstellung nahm sich so mancher ebenso vor, da zur Besichtigung dieser, einfach zu wenig Zeit war.
Danke an alle Beteiligten für diesen interessanten, informativen Unterrichtsgang!
M. Hansen