Exkursion der 9a zu den Stolpersteinen in Osterath
Am Dienstag, den 13.06.2023, machten wir, die Klasse 9a, mit unseren Geschichtslehrern Philipp Stahlmann und Maurice Hebisch im Zuge unseres Themas „Nationalsozialismus und Holocaust“ im Geschichtsunterricht eine Exkursion zu den Stolpersteinen in Osterath. Ziel war es, die 14 in Meerbusch vorhandenen Stolpersteine zu besichtigen und zu reinigen, um diese für die Menschen im Ort wieder sichtbarer zu machen.
Zuvor haben wir uns in den vergangenen Wochen mit der Idee der Stolpersteine als größtes dezentrales Denkmal des Holocausts, mit einzelnen Schicksalen verschiedener Personen, die oft nicht nur aus Gründen ihrer Religion ermordet wurden, aber auch mit Vor- und Nachteilen von Stolpersteinen auseinandergesetzt. Nachdem wir uns um 8 Uhr am Osterather Bahnhof getroffen haben, sind wir zu Fuß von Stein zu Stein gelaufen und haben dabei auch die Umgebung beobachtet, in der uns viele alte Gebäude aufgefallen sind, die wahrscheinlich schon die Opfer des NS-Regimes kannten. Jeweils zwei von uns haben für diesen Tag die Patenschaft für einen Stolperstein übernommen und diesen gemeinsam geputzt. Mithilfe einer Messingpolitur und einem Schwamm ist es uns gelungen, den Steinen erneut den goldenen Glanz zu verleihen und somit eine höhere Aufmerksamkeit auf dieses Denkmal und die damit verbundenen Schicksale zu lenken, damit diese nicht in Vergessenheit geraten.
Während der Zeit des Nationalsozialismus erlitten viele Menschen außerhalb der sogenannten Volksgemeinschaft enorme Ängste, Verluste, Schmerz und Tod. Sie mussten sich in den Häusern, vor denen die Stolpersteine platziert sind, verstecken und hoffen, dass man sie nicht verschleppen würde. Wir sind der Meinung, dass es sehr wichtig ist, an die vielen Millionen verschleppten und getöteten Menschen in Form dieses dezentralen Denkmals zu erinnern. Auch wenn die beeindruckende Zahl von 100.000 Stolpersteinen nur ein Bruchteil der Opfer zeigt, zählt jeder einzelne Stein, der an die schrecklichen Schicksale erinnert. Wut und Trauer waren während der Exkursion nicht vermeidbar. Uns haben die Gräueltaten der Nationalsozialisten schockiert, da man sich direkt am Ort des Geschehens befand und erstmals realisierte, dass diese Taten nicht nur in unseren Geschichtsbüchern, sondern auch hier in unserer Heimat stattgefunden haben. Für die Zukunft würden wir uns wünschen, dass die Stolpersteine in Osterath regelmäßig gereinigt werden, um die Erinnerung an die Taten aufrechtzuerhalten. Vielleicht können wir als SMG ja auch zukünftig dazu beitragen.
Die Schüler:innen erreichten mit enormer Arbeit eindrucksvolle Ergebnisse.